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Johann Paul Friedrich Richter,
23 Feb 2019

Johann Paul Friedrich Richter,

Post by Gesellschaft Harmonie

der sich später Jean Paul nannte, wurde am 21.März 1763 in Wunsiedel geboren, verbrachte seine Jugendzeit in Joditz, Schwarzenbach und Hof. 1805 zog er nach Bayreuth und lebte hier bis zu seinen Tod am 14. November 1825.

 

Das Bild ist eine Teilansicht seines Denkmals, das am 14. November 1841 am Jean-Paul-Platz in Bayreuth aufgestellt wurde. Die Statue wurde im Auftrag des Bayerischen Königs; Ludwig I von dem berühmten Bildhauer Ludwig Michael von Schwanthaler aus München geschaffen.

Jean Paul gilt heute als einer der berühmtesten Dichter seiner Zeit, er nimmt in der deutschen Literatur eine Sonderstellung zwischen Klassik und Romanik ein.

Schon kurz nach seinem Zuzug war Jean Paul Mitglied der im Jahre 1803 gegründeten “Gesellschaft Harmonie Bayreuth” geworden. Er blieb bis zu seinem Tode 1825 in der Gesellschaft, obwohl er nicht immer ein bequemes Mitglied war.

Er gab hin und wieder Auseinandersetzungen mit einzelnen Mitgliedern , wenn er deren Meinung nicht teilte oder wenn seine täglichen Wetterprognosen die Mitglieder  nervten.

So hat er einmal geäußert:

„Da ich mich aus der Harmonie mich heraus wünsche, ohne noch drei Jahre nachzuzahlen; und das Herausstoßen ohne Nachzuzahlung nur durch Beleidigung eines Mitglieds möglich ist: so wünscht`ich wohl, irgend ein Mitglied zu beleidigen, wenn ich nur wüsste welches“. 

 Dennoch scheint es ihm in der “Gesellschaft Harmonie”, die er fast täglich besuchte, in der er mit Gleichgesinnten diskutierte und auch dem Bayreuther Bier zusprach, gefallen zu haben.

Doch während er die ausgezeichnete Küche in der von Hofkonditormeister Strauß geführten Wirtschaft lobte, ärgerte er sich über das “schlechte Harmonie Bier” 

Viele Anekdoten ranken sich um seine Mitgliedschaft:

Mehrfach gingen dem Dichter Mahnungen der Vorstandschaft zu, weil er entgegen den Haus-Regeln seinen Spitz “Alert” und später auch den Pudel “Ponto” in die Gesellschaftsräume  mitbrachte.

Er soll geäußert haben:

„Bei der Beurteilung des Sachverhalts wäre zu bedenken, dass sowohl „Alert“ wie auch „Ponto“ ihrer Intelligenz, wie des Benehmens wegen als durchaus gesellschaftsfähig angesehen werden konnten und sich allseits besonderer Beliebtheit erfreuten“. 

Mit Studienrat Schweigger vom Bayreuther Gymnasium, dessen Wetterstation aus zwei Laubfröschen bestanden haben soll, wetteiferte er in täglichen Wetterprognosen. 

Eines Tages triumphierte er: 

„Was mich etwas froh macht … ist dies, dass es schneiet und mein prophetischer Nebenbuhler grün und gelb wird darüber, dass er jetzt weiß wird statt gelb!“ 

Der Dichter wurde von Verehrerinnen  oft um eine Haarlocke gebeten.

Er klagte:

” Mein armer Kopf muss hier immer wieder schönen Frauen Haare lassen!”

Eine seiner Verehrerinnen betrachtete eine seiner Locken als besonders Reliquie. Bei einer späteren mikroskopischen Untersuchung soll sich allerdings herausgestellt haben, dass es sich um Hundehaare handelt. Wahrscheinlich hatte nicht nur in diesem Fall für die Lockenwünsche von Verehrerinnen Jean Pauls Pudel Ponto herhalten müssen.

 

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